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Richtig Zitieren im Studium - Anleitung und Tipps

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Wann muss ich eine Quelle angeben? Was ist ein indirektes Zitat? Welche Zitierregeln sind bei der Bachelorarbeit einzuhalten? Die Basis jeder wissenschaftlichen Arbeit ist zunächst einmal die Analyse des aktuellen Forschungsstandes unter Einbeziehung von Theorien, Daten und Fakten. Diese arbeiten Sie üblicherweise als direkte oder indirekte Zitate in den theoretischen Teil Ihrer Bachelor- oder Masterarbeit ein. Die richtige Zitation spielt für die Benotung der Abschlussarbeit eine entscheidende Rolle. Denn Zitate müssen stets korrekt angegeben werden. Durch fehlerfreie Quellenangaben wird die Herkunft der Aussage nachgewiesen. Ist dies nicht der Fall, kann schnell der Verdacht eines Plagiats aufkommen. Deshalb fassen wir im Folgenden die wichtigsten Zitierregeln für Sie zusammen. 

Zitation im Fließtext vs. Fußnote

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten der wissenschaftlichen Zitation: das Zitieren im Text und das Zitieren in Fußnoten. In einigen Fächern in Deutschland sind die fortlaufende Fußnote und die Auflistung der Quellen im Literaturverzeichnis Usus. Jede Universität hat im Hinblick auf Zitate via Fußnote eigene Vorschriften, die es auf jeden Fall einzuhalten gilt. In akademischen Kreisen wird sich aber überwiegend auf die Zitierformen im APA-Style, Harvard-Style oder Vancouver-Style berufen, die wir im Folgenden genauer vorstellen.

Achtung:

Unabhängig vom Stil der Zitation ist es wichtig, dass die Zitate und Quellenbelege in der gesamten Bachelor- oder Masterarbeit konsistent einer Form folgen. 

APA (American Psychological Association)

APA hat sich mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum zur meistverwendeten Zitierweise etabliert. Nachfolgend werden die wichtigsten Regeln übersichtlich dargestellt.

APA-Zitierweise im Text

Wer nach APA zitieren muss, gibt die Seitenzahlen nur bei direkten Zitaten, Abbildungen und Tabellen an. Bei indirekten Zitaten wird auf Seitenzahlen verzichtet:

Beispiel:

  • Direktes Zitat mit Nennung des Autors im Text: Laut Müller (2019) können „die Zitierweisen heute kaum noch auseinandergehalten werden“ (S. 120).
  • Direktes Zitat ohne Nennung des Autors im Text: So gilt mittlerweile als gesichert, dass „die Zitierweisen heute kaum noch auseinandergehalten werden“ (Müller, 2019, S. 120) können.
  • Indirektes Zitat mit Nennung des Autors im Text: Müller (2019) macht darauf aufmerksam, dass in der heutigen Zeit die Zitierweisen immer schwieriger zu differenzieren sind.
  • Indirektes Zitat ohne Nennung des Autors im Text: So wird darauf aufmerksam gemacht, dass in der heutigen Zeit die Zitierweisen immer schwieriger zu differenzieren sind (Müller, 2019).

Wichtig ist, darauf zu achten, wie die Autoren nach APA im Text angegeben werden. Besonders bei mehreren beteiligten Autoren sind einige Regeln zu beachten:

  • Zwei Autoren mit Nennung der Autoren im Text: Müller und Schneider (2016) konstatieren…
  • Zwei Autoren ohne Nennung der Autoren im Text: So wird davon ausgegangen, dass … (Müller & Schneider, 2016).
  • Zwischen drei und fünf Autoren mit Nennung der Autoren im Text: Müller, Schneider und Schmitt (2017) konstatieren …
  • Zwischen drei und fünf Autoren ohne Nennung der Autoren im Text: So wird davon ausgegangen, dass … (Müller, Schneider & Schmitt, 2017).
  • Ab der zweiten Nennung wird nur noch der erste Autor gefolgt von et al. (et alii, et aliae = und andere) angegeben. Müller et al. (2017) konstatieren …
  • Wenn an einem Werk mehr als sechs Autoren beteiligt sind, wird gleich bei der ersten Nennung nur der erste Autor mit dem Zusatz et al. angegeben.
  • Internetquellen werden im Text ebenso angegeben wie die Printquellen, d. h., der Link hat im Text nichts zu suchen, dieser gehört in das Literaturverzeichnis: Laut Statista (o. J.) sind Umfragen sehr wichtig. O. J. steht für ohne Jahr und bedeutet, dass der Onlinequelle kein Erscheinungsjahr zu entnehmen ist. Selbstverständlich gilt das nicht für alle Quellen aus dem Internet, manche weisen durchaus eine Jahreszahl auf. Analog gilt das für o. S. (ohne Seite).

Blockzitate nach APA

Für die Darstellung von Blockzitaten müssen nach der APA-Zitierweise ebenfalls Besonderheiten beachtet werden.

Direkte Zitate ab 40 Wörter werden bei 1,27 cm eingerückt, die Anführungszeichen entfallen und der Punkt steht am Ende des Zitats, noch vor der Quellenangabe (anders als bei der Zitation im Fließtext):

  • Glaubwürdigkeit ist ein mehrdimensionales Konzept zur Beurteilung
    einer Kommunikationsquelle durch den Empfänger einer Information.
    Diese Beurteilung beruht auf subjektiver Wahrnehmung und
    ist kontextspezifisch. Glaubwürdigkeit substituiert fehlende objektive
    Beweise und stellt daher ein Informationssurrogat dar, das den
    Bereitschaftsgrad des Empfängers bestimmt, die von der Quelle erhaltene Information als Kognition in das Selbst zu übernehmen
    und ihr dabei einen bestimmten Gehalt hinsichtlich der Übereinstimmung mit der Realität zuzuschreiben.
    (Eisend, 2003, S. 64)

Anmerkung: APA ist ein Handbuch mit fast 300 Seiten. Für sämtliche Faktoren, die in wissenschaftlichen Arbeiten relevant sind (Zeilenabstände, Überschriften, Abbildungen, Tabellen, Einrückungen, Seitenzählung usw.), gibt es bestimmte Regeln. In diesem Artikel wurde nur die Zitierweise erklärt. Falls es Vorgabe Ihres Instituts sein sollte, die gesamte Arbeit nach APA aufzubauen, sollten Sie eine fachkundige Unterstützung in Anspruch nehmen, um sicherzugehen, dass sämtliche Regeln befolgt wurden. Dafür können Sie ein wissenschaftliches Lektorat von Ghost & Write in Anspruch nehmen.

APA-Zitierweise im Literaturverzeichnis

Für die Erstellung des Literaturverzeichnisses gibt es, wenn Sie nach APA zitieren sollen, bestimmte Regeln, die sich je nach Art der Quelle unterscheiden. Der Kursivschreibung wird hierbei eine besondere Rolle eingeräumt und die zweite Zeile wird bei 1,27 cm eingerückt.

Besonderheit: Wenn an einem Werk mehr als sieben Autoren beteiligt sind, werden nur die ersten sechs Autoren gefolgt von drei Auslassungspunkten und dem letzten Autor angegeben: Marino, A., Adams, C, Betrias, G., Mauser, F., Becker, G., Laufer, V. … Mauser, J. (2010).

Monografien

Koner, P. (2011). Grundlagen des Marketings (5. Aufl.). München: Pearson.

Beiträge in Sammelwerken

Miles, A. & Anders, D. (1995). Das Marketing. In H. Pearce, A. Groß & M. Klug (Hrsg.), Grundlagen der Betriebswirtschaft (S. 152–175). München: ABC-Verlag.

Zeitschriftenartikel

Bauer, H., Jolkias, M., Anders, U. & Beleg, S. (2001). IT-Verbindungen. Internet heute 8(2), 15–24.

Onlinequelle

Statista. (o. J.). Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen unter www.statista.bev-entw.de

Harvard-Zitierweise

Harvard ist die zweithäufigste Zitierweise, die in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet wird. Im Gegensatz zu APA gibt es bei Harvard nicht so viele Regeln, allerdings unterscheiden sich die beiden Zitierweisen sehr stark voneinander. Die Gefahr, die beiden Stile zu vermischen oder zu verwechseln, ist sehr groß. Ein wichtiger Unterschied zu APA betrifft die Angabe der Seitenzahlen. Diese sind bei der Harvard-Zitierweise immer Pflicht. Eine weitere Differenzierung ist die Angabe der Autoren im Text.

    Anmerkung: Beim Zitieren nach Harvard ist auch noch eine weitere Gestaltung des Quellenbelegs möglich. In dieser Variante wird das Komma zwischen Jahr und Seitenzahl durch einen Doppelpunkt ersetzt und das S. entfällt: Müller/Schneider 2010: 15.

    Harvard-Zitierweise im Text

    Harvard-Zitierweise im Literaturverzeichnis

    Für die Erstellung des Literaturverzeichnisses gibt es auch nach Harvard bestimmte Regeln:

    Monografien
    Koner, P. (2011): Grundlagen des Marketings, 5. Aufl. München: Pearson.
     

    Beiträge in Sammelwerken

    Miles, A./Anders, D. (1995): Das Marketing. In: Pearce, H./Groß, A./Klug, M. (Hrsg.): Grundlagen der Betriebswirtschaft. München: ABC-Verlag, S. 152–175.
     

    Zeitschriftenartikel

    Bauer, H./Jolkias, M./Anders, U./Beleg, S. (2001): IT-Verbindungen. In: Internet heute, Vol. 8, Nr. 2, S. 15–24.
     

    Onlinequelle

    Statista (o. J.): Bevölkerungsentwicklung. Online abrufbar unter: www.statista.bev-entw.de [Letzter Zugriff am 05.12.2018].
     

    Vancouver-Zitierweise im Text

    Der Sinn einer intraoperativen Gelenkfixierung wird kontrovers diskutiert [1–4]. Bei der Auswertung ermittelten einige Autoren die präoperative und postoperative Position des Kiefergelenkköpfchens [1], während andere Autoren darauf hinweisen, dass zweidimensionale Röntgenbilder nicht dazu geeignet seien, Aussagen über dessen Position zu machen, weil eine Rotation nicht festgestellt werden kann [2]. Wenige Studien konnten zwar gute Operationsergebnisse vorweisen [3–4], allerdings widersprechen neue Untersuchungsmethoden diesen Ergebnissen [2].

    Vancouver-Zitierweise im Literaturverzeichnis

    Monografie
    [1] Schmitt, S, Müller H. Einführung in die Medizin. München: Vahlen; 2010.
     

    Vancouver-Zitierweise

    Neben APA und Harvard kommt im deutschsprachigen Raum besonders im medizinischen Bereich die Vancouver-Zitierweise zum Einsatz. Bei dieser Art der Zitation besteht die Angabe des Belegs aus einer Nummer in einer eckigen Klammer. Dabei entspricht jede Nummer einer bestimmten Quelle. Wird die Quelle im Laufe der Arbeit wiederholt, wird deren Nummer einfach erneut genannt.
     

    Beiträge in Sammelwerken

    [2] Miles, A, Anders, D. Das Kniegelenk. In: Pearce, H, Groß, A, Hrsg. Grundlagen der Medizin. München: ABC-Verlag; 1995: 152–175.
     

    Zeitschriftenartikel

    [3] Bauer, H, Jolkias, M, Anders, U. Gelenke. Medizin heute. 2015; 8(2):15–24.
     

    Onlinequelle

    [4] Meier C, Luca J. Leben mit Prothesen; 2000 [abgerufen am 15.12.2018]. URL: www.gelenksprothese.de

    Fußnoten richtig zitieren

    In einigen Fächern wird immer noch mittels Fußnoten zitiert, bspw. im Fach Geschichte. Für die Fußnotenzitierweise gibt es keine allgemeingültigen Vorgaben. Die Dozenten oder das Institut legen selbst fest, welche Informationen eine Fußnote enthalten sollte. Wichtig ist nur, dass die einmal gewählte Form konsequent weitergeführt wird.


    Zitierweise im Text
    Den Anfang machte der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld, der meinte, eine neue Kriegsform entdeckt zu haben, in der Clausewitz‘ Definition des Krieges als „Fortsetzung des politischen Verkehrs, ein Durchführen desselben mit anderen Mitteln“[1] nicht mehr gelte.[2] Er nannte sie „low intensity conflicts“[3] und beschrieb damit Kriege, die auf kleiner Flamme eine sehr lange Zeit vor sich hinschwellen würden. Vielfältig waren in der Folgezeit die Versuche, Begriffsbestimmungen zu finden, um diese neue Gestalt des Krieges klar von den konventionellen Kriegen abzugrenzen.[4]
    Möglich ist auch, die lange Variante zu verwenden, d. h. den Vollbeleg der Quelle, wie er im Literaturverzeichnis angegeben wird.

    Zitierweise im Literaturverzeichnis
    Für das Literaturverzeichnis gibt es ebenfalls keine allgemeingültige Verfahrensweise, die Universität oder der Dozent gibt die bevorzugte Zitierweise vor. Wichtig ist, dass die Angaben vollständig sind.


    [1] Clausewitz, 1980, S. 210.
    [2] Vgl. Creveld, 1998, S. 4.
    [3] Creveld, 1998, S. 5.
    [4] Vgl. z. B. Kaldor, 2000; Münkler, 2005; Daase, 1999.

    Monografie


    Claus, C. (1980): Kriege. 19. Aufl., Bonn: Vacher Verlag.

    Beiträge in Sammelwerken


    Meier, M. (1998): Die Zukunft. In: Müller, J. (Hrsg.): Zukunftsaussichten. München: Benn, S. 250–280.

    Zeitschriftenartikel


    Müller, F. (2000): Konflikte und Kriege. In: Zeitschrift für Geschichte 3/2000, S. 15–46.

    Onlinequelle


    Beier, H. (2005): Das ist neu. Verfügbar unter: geschichteonline.de [Letzter Zugriff: 15.09.2018].

    Darf ich Wikipedia zitieren und als Quelle nutzen?

    Jeder kennt Wikipedia und jeder nutzt das große Onlinelexikon als Nachschlagewerk.

    Doch wie verhält es sich mit dem Zitieren von Wikipedia für akademische Arbeiten? Im deutschsprachigen Raum ist das Onlineportal als Quelle für Bachelor- oder Masterarbeiten ausdrücklich verboten.

    Wikipedia kann aber eine ergänzende Inspirationsquelle im Rahmen der Literaturrecherche sein, denn auch dieses Lexikon arbeitet mit Fußnoten und am Ende jeder Seite finden sich Einzelnachweise in einer Quellenübersicht. 


    Wer dennoch aus der Enzyklopädie, z. B. für eine Arbeit über das Portal, zitieren muss, sollte Wikipedia richtig zitieren können. Die einfachste Variante dafür ist das Werkzeug „Artikel zitieren“, das sich auf der linken Seite der Webpräsenz befindet.

    Dort erscheinen die bibliografischen Angaben für die komplette Seite.

    5 Tipps für richtiges Zitieren

    1. Schauen Sie unbedingt in die Zitierrichtlinien Ihrer Universität.
    2. Prüfen Sie jede Seite und Quelle!
    3. Bleiben Sie in Ihrer Bachelor- oder Masterarbeit von Beginn an konsistent.
    4. Gönnen Sie sich ein professionelles Lektorat, das Ihre Quellen und Zitate überprüft.
    5.  Nutzen Sie einen Plagiatstest* für die Überprüfung Ihrer Zitation.

     *Engagieren Sie Ghost & Write als Unterstützung für Ihre Bachelor- oder Masterarbeit, gehören ein umfangreicher Plagiatstest und ein professionelles Lektorat bereits zum Auftrag dazu.

    Software für Zitate

    Marktführer für die Organisation von Literatur für Ihre akademische Arbeit ist das Programm Citavi. Das Literaturverwaltungsprogramm bietet die Option, Kataloge und Fachdatenbanken Ihrer Bibliothek nach Quellen zu durchsuchen. Bibliografische Daten können dann direkt aus dem Programm in Ihre Arbeit importiert werden und Sie können Ihren bevorzugten Zitationsstil hinterlegen. Zwar ist das Programm für Studenten nicht ganz preiswert, allerdings haben viele Universitäten eine Campuslizenz, die Sie nutzen können. Fragen Sie einfach mal nach!


    Eine Alternative ist das kostenlose Verwaltungsprogramm Zotero, das vor allem bei der Bachelorarbeit interessant ist, wenn noch eine vergleichsweise kleine Literatursammlung verwaltet werden muss. Es läuft auf den Betriebssysteme Microsoft, MacOS und Linux.


    Der Open-Source-Organisator JabRef ist vor allem für Studenten und Doktoranden spannend, die mit LaTeX arbeiten. Literaturbelege werden im BibTeX Format abgespeichert und bibliografische Daten können via Mausklick importiert werden. Das Programm ist absolut kostenlos und Sie müssen nur Ihre Einarbeitungszeit investieren.


    Es gibt noch viele weitere Softwarelösungen für das Quellen- und Literaturmanagement. Wenn Sie Hilfe bei Ihrer Literaturrecherche oder der Zitation innerhalb Ihrer Arbeit benötigen, sind die Fachautoren von Ghost & Write gerne für Sie da.

    Erfahrungen & Bewertungen zu Ghost & Write